• 1944

    Hibernal

    Hibernal ist die älteste deutsche pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung. Prof. Dr. Heinrich Birk (1898–1973) kreuzte 1944 in der Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau in Geisenheim im Rheingau die Rebsorten Chancellor und Weißen Riesling. 1997 in die Sortenliste aufgenommen und wird heute in Deutschland auf fünf Hektar angebaut.

    Hibernal

    Der gelbgrüne Wein ist fruchtig, mit Aromen von gelben Früchten, Aprikose und Mirabelle, auch exotische Früchte vergleichbar dem „tropisch“ angebauten  Sauvignon Blanc.

    Mit 20% im Weisswein-Cuvée von Maximilian Bohnert enthalten.

  • 1967

    Regent

    Regent wurde 1967 am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof in Siebeldingen von Prof. Dr. Gerhardt Erich Alleweldt (1927-2005) aus der Weißweinsorte Diana und der Rotweinsorte Chambourcin gekreuzt. Die Muttersorte Diana (Grüner Silvaner x Müller-Thurgau) gekreuzt. Beim Anbau von Regent können dadurch bis zu 70 Prozent der sonst benötigten Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Mit 1.671 Hektar im Anbau Deutschlands erfolgreichste PiWi-Sorte.

    Granat- bis schwarzrote Weine mit südländischem Charakter, die an Merlot und Dornfelder erinnern. Tanninbetont, in ihrer Säure moderat mit Aromen von dunklen Beeren, wie Brombeere und Johannisbeere, und oft sehr deutlich von schwarzen Kirschen und Zwetschgen.

    Sortenrein als 2019er feinherb und 2020er trocken am Stand des Baden-Badener Weinhauses und als süße 2022er „Regentin“ bei der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg.

    1967

  • 1968

    Johanniter

    Johanniter wurde 1968 von Dr. Johannes Zimmermann (1907-1998) am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau aus Weißem Riesling und einer Kreuzung aus der französischen Hybridsorte Seyve Villard 12-481 mit (Ruländer x Weißer Gutedel) gekreuzt. 2001 wurde sie nach ihrem Züchter  Johanniter genannt in die Sortenliste eingetragen und wird heute auf 133 Hektar angebaut.

    Kräftige und fruchtige Weine, die an Ruländer erinnern. Auch mit rieslingähnlichen Aromen von Pfirsich, Honigmelone, Südfrüchten und einem kräuterigen, würzigen Geschmack bei sehr milder Säure.

    Sortenrein als Bio-Wein beim Bio Weingut Maier verkosten. Mit 50% im Weisswein-Cuvée „Fräulein Gerusa“ von Maximilian Bohnert.

  • 1975

    Solaris

    Solaris wurde 1975 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Dr. Norbert J. Becker (1937-2012) aus dem nach dem Freiburger Vorort Merzhausen benannten, von Dr. Johannes Zimmermann 1960 gekreuzten Merzling (Seyval blanc x Weißer Riesling x Ruländer) und dem 1964 in der Tschechoslowakei durch Prof. Ing. Vilém Kraus (1924-2013) aus Severnyi und Muskat-Ottonel kreuzten Vatersorte, gezüchtet.

    Fruchtige Weine mit Aromen von Mango, Wassermelone, Pfirsich Trauben, Quitte und Stachelbeeren. Der restsüße Solaris erinnert an den „tropisch“ angebauten Sauvignon Blanc. 

    Sortenrein und lieblich am Stand der Rammersweierer WG als 2022er und bei s’Wilde Weingut als 2022er verkosten.

    1975

  • 1975

    Bronner

    Am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert J. Becker aus der Weissweinsorte Merzling und der von Prof. Ing. Vilém Kraus stammenden Geisenheimer roten Neuzüchtung Rondo (1964) gekreuzt. In Deutschland auf fünf Hektar im Anbau.

    Im Bouquet leichte bis kräftigen Apfel-, Birnen- und Pfirsicharomen und Anklänge von Nuss. Die gelbgrünen Weine erinnern an die Burgundersorten Weißburgunder und Chardonnay, aber auch an Weißen Riesling. Die Weine sind fruchtig und haben eine leichte bis mittlere Säure, sie können aber auch einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.

    Mit 20% im Weisswein-Cuvée „Fräulein Gerusa“ bei Maximilian Bohnert enthalten.

  • 1982

    Cabernet Cortis

    Dr. Norbert J. Becker  kreuzte 1982 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg Cabernet Sauvignon mit Solaris (1975).

    Kräftige, dunkelviolette und fruchtige Weine, welche neben Stachelbeere auch die typischen Aromen von Cassis, grüner Paprika und Pfeffer ihrer Muttersorte geerbt haben. Die pyrazinhaltigen und tanninreichen Weine im romanischen Typ haben besonders in ihrer Jugend würzige und pfeffrige Noten. Sie sind lange lagerbar und entwickeln sich dabei zu ihrer vollen Fülle.

    Mit 80% im Cuvée beim Weingut Liebich, mit 60% im Cuvée „Fräulein Geza“ bei Maximilian Bohnert und im Cuvée „Tamino“ und „Neuweier Heiligenstein „Re(d)volution“ beim Bio-Weingut Maier enthalten.

    1982

  • 1983

    Cabernet Carbon

    Am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Dr. Norbert J. Becker aus Cabernet Sauvignon und Bronner (1975) gekreuzt. Cabernet Carbon hat die gleichen Elternsorten wie Baron. 2008 für den Anbau zugelassen. Anbau auf acht Hektar, davon fünf in Baden.

    Tiefrote, purpurfarbene und extrakt- und gerbstoffreiche Weine mit Aromen von grüner Paprika, reifen Kirschen und rauchigen, pfeffrigen Noten, die an die Muttersorte erinnern.

    Sortenrein als 2019er Barrique „Bemerkenswerte Reben“ beim Baden-Badener Weinhaus verkosten und im gemischten Satz „Neuweier Heiligenstein Re(d)volution“ vom Bio-Weingut Maier enthalten.

  • 1983

    Baron

    Baron stammt aus der gleichen Freiburger Kreuzung wie Cabernet Carbon. Baron wird heute in den badischen Weinbaubereichen Kraichgau, Ortenau und Breisgau auf zusammen ca. einem Hektar angebaut.

    Die fruchtigen Weine sind farbkräftig, haben viel Extrakt und intensive Kirsch- und Waldfruchtaromen und kräftige Tannine.

    Im gemischten Satz „Neuweier Heiligenstein Re(d)volution“ des Bio-Weingut Maier enthalten.

    1983

  • 1983

    Souvignier gris

    DNA-Analysen ergaben 2016, dass Dr. Norbert J. Becker bei Souvignier Gris die französischen Hybridrebe  Seyval Blanc und die aufgegebene Freiburger Neuzüchtung Zähringer (Gewürztraminer x Riesling) gekreuzt hat. Auf über 131 Hektar im Anbau.

    Vom Weintyp dem Ruländer ähnlich, bringt spritzige, goldgelbe Weine mit floralen Noten und kräftigen Fruchtaromen von grünem bis reifem Apfel, gelbfleischiger Früchte, wie Mirabelle, Pfirsich und Maracuja, mit Anflügen von Honigmelone, Cassis und Schwarzteenoten.

    Sortenrein bei der Rammersweierer WG (2022er), Affentaler Winzer (2021er), Ortenauer Weinkeller, Maximilian Bohnert, Glanzmann (2021er und 2022er Bio-Wein), Liebich (2019er Edelstahl, 2020er Eichenfass), Waldulmer, Weingut Maier (Bio-Wein) und s’Wilde Weingut.

  • 1987

    Prior

    1987 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Norbert J. Becker aus einer Kreuzung von Joannès-Seyve 23-416 und Blauer Spätburgunder als Muttersorte und Bronner (1975) gekreuzt. Prior vereint Erbanlagen der europäischen Edelreben Blauer Spätburgunder, St. Laurent, Weißer Riesling, Ruländer mit asiatischen und amerikanischen Wildreben. Auf 19 Hektar im Anbau.

    Die fruchtigen Weine sind tanninreich und von intensiver Farbe. Reife Pflaume, schwarze Süßkirschen, Brombeere, Cassis. 

    Mit 15% im Rotwein-Cuvée „Fräulein Meza“ von Maximilian Bohnert und im Wein aus dem gemischten Satz „Neuweier Heiligenstein Re(d)volution“ des Bio-Weingut Maier enthalten.

    1987

  • 1987

    Muscaris

    Muscaris wurde 1987 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Norbert J. Becker aus Solaris (1975) und Gelbem Muskateller gekreuzt. Seit 2016 zugelassen wird Muscaris heute auf ca. 100 Hektar angebaut. 

    Die Aromarebsorte bringt ein intensives Bouquet mit Zitrus, Melisse, Holunderblüten und Muskat, würzigen Muskatnote, rauchige Noten, Rosenduft und Pfirsich, Aromen exotischer Früchte wie Mango, Maracuja, Litschi und Aprikose. Begleitet von kräftiger, gut eingebundener Säure.

    Sortenrein am Stand der Rammersweierer WG probieren,

  • 1988

    Monarch

    Am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Norbert J. Becker aus Solaris (1975) und der 1955 von August Herold (1902-1973) gezüchteten Rotweinsorte Dornfelder gekreuzt. Auf 12 Hektar im Anbau.

    Farbstoffreiche Weine mit Violetttönen die an Dornfelder erinnern, fruchtigen Aromen von Kirschen und Waldbeeren mit kräftige Tanninen und harmonische Säure. 

    Mit 5% im Rotwein-Cuvée von Maximilian Bohnert und im Rosé-Cuvée mit Spätburgunder vom VDP-Weingut Freiherr von und zu Franckenstein enthalten.

    1988

  • 1988

    Sauvitage

    An der LVWO Weinsberg aus den Zuchtstämmen aus Freiburg Fr 147-66 und Weinsberg We 75-34-13 von Dr. Jürgen Sturm zu We 88-101-13* gekreuzt. Seit 2020 als Sauvitage* für den Versuchsanbau zugelassen. Heute über 5 Hektar Anbaufläche.

    Der frisch-fruchtige Sauvitage liefert harmonische Weine, die ihre milde Säure mit exotischen Aromen, Mirabelle und Stachelbeere verbinden, die an Sauvignon Blanc mit der tropischen Stilistik erinnern.

    Sortenrein feinherb bei am Stand von Maximilian Bohnert und trocken der Weinmanufaktur Gengenbach – Offenburg  verkosten.

  • 1989

    Cabernet Cantor

    Cabernet Cantor wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Norbert J. Becker  aus Solaris (1975) und der französischen Hybridrebe Chancellor  gekreuzt. Sortenschutz seit 2000. 2019 wurde Cabernet Cantor in allen Weinbaugebieten für den Anbau zugelassen, nur in Baden und Württemberg befindet sich die Sorte weiterhin im Versuchsanbau.

    Die farbkräftigen und extraktreichen Weine aus Cabernet Cantor sind mild fruchtig bis dezent würzig mit Brombeer- und Kirscharomen. Die Weine erinnern ihrer Art sehr an Cabernet Sauvignon, aber auch an Merlot und Syrah.

    Mit 15% im Rotwein-Cuvée bei Maximilan Bohnert und mit 20% im Cuvée mit Cabernet Cortis vom Weingut Liebich enthalten.

    1989

  • 1991

    Cabernet Blanc

    Die Weissweinsorte wurde von dem Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner (*1958) aus den Rotweinsorten Cabernet Sauvignon und Regent (1967) gekreuzt. Sie ist seit 2010 in Deutschland unter dem Namen Cabernet Blanc für den Anbau zugelassen und heute auf 227 Hektar im Anbau.

    Frische kräuterige grüne Aromen, die an grasigen Sauvignon blanc erinnern, Stachelbeere, Apfel, gelbe Früchte. An die Muttersorte Cabernet Sauvignon erinnern Noten von Paprika und Cassis. Cabernet Blanc bringt mineralische, fruchtige und elegante Weine, mit Aromen von Zitrus, Aprikose, Apfel, Cassis und Holunderblüten und guter Säurestrutur ins Glas.

    Sortenrein an den Ständen von Wein & Hof Glanzmann (Durbach) und beim Bio Weingut Maier (Baden-Baden).

  • 1993

    Calardis blanc

    Calardis Blanc ist 1993 als Kreuzung von Calardis Musqué und der französischen Hybridrebe Seyve Villard 39-639, von Dr. Rudolf Eibach und Prof. Dr. Reinhard Töpfer am Julius Kühn Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof gezüchtet worden. Calardis Musqué war 1964 am gleichen Institut von Prof. Dr. Gerhardt Erich Alleweldt (dem wir auch den Regent  zu verdanken haben) aus Bacchus und der aus Seibelreben gezüchteten Seyval blanc (Seibel 5656 × Seibel 4986) gekreuzt worden. Durch das erneute Einkreuzen einer weiteren Hybridrebe Seyve Villard 39-639 konnte die Pilzwiderstandsfähigkeit erhöht werden: Calardis blanc benötigt 80 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel im Vergleich mit nicht pilzwiderstandsfähigen Rebsorten.

    Calardis blanc vereint Aromen von Maracuja, Blutorange und frisch geschnittenem Apfel mit einem zarten, feinwürzigen Bukett. Die Weine haben eine spritzige Säure und passen gut zu leichten Salaten, zu Spargel, gedünstetem Fisch, hellgebratenen Geflügel, Pastagerichten, gekochtem Kalbfleisch und Lammragout.

    Mit 10% im gemischten Satz des „Fräulein Gerusa“ des Weingutes Maximilian Bohnert enthalten.

    1993